Pardelluchs; Foto © Iñaki Reyero
Diese sehr besondere Reise erlaubt uns einen exklusiven Zugang zu zwei privaten Fincas mit zusammen ca. 3.200 ha Größe in der nördlichen Sierra Morena (Grenzgebirge zwischen den Regionen La Mancha und Andalusien).
Statt wie bisher und traditionell Einkünfte aus der Jagd auf Kaninchen und Rothühner zu erzielen, haben sich die Besitzer, mit Unterstützung der Regionalregierung, bewusst dazu entschieden, ihr enormes Naturpotential naturverträglicher zu nutzen.
Durch den hohen Kaninchenbestand haben hier mehrere Pardelluchse ihre Reviere, zudem gibt es noch einen guten Brutbestand der ansonsten sehr selten gewordenen Zwergtrappe. Spießflughühner, Spanischer Kaiseradler, Mönchs- und Gänsegeier, Steinkauz und zahlreiche weitere Vogelarten leben hier ungestört.
Wir erhalten Einblicke in diesen Naturreichtum sowohl auf Fahrten und Spaziergängen als auch durch die Ansitzbeobachtung aus diversen Beobachtungshütten (Hides) die im Gelände aufgestellt sind.
Außerdem beobachten wir Wasser- und Watvogelarten in und um den Nationalpark Tablas de Daimiel (La Mancha) zur besten Frühlingszeit!
Termin:
09.04. - 16.04.2026
Steinkauz, Zwergtrappe, Spanischer Kaiseradler, Blauelster; Fotos © Antonio Vigil de Quiñones
Die beiden hier besuchten und benachbarten Fincas waren einst als Jagdgebiete für Kaninchen und Rothühner sehr bekannt. Nunmehr aber haben sich die Besitzer in eine andere Richtung entschieden - mit Beratungshilfe durch den WWF und finanzielle Unterstützung der Regionalregierung von Castilla-La Mancha!
Durch den außergewöhnlich hohen Bestand an Kaninchen sind diese Fincas ideal geeignet um den Luchsbestand in der nördlichen Sierra Morena zu verstärken - momentan leben hier etwa 12 Pardelluchse, darunter 2-3 Weibchen mit ihren Jungen.
Die Beobachtungsmöglichkeiten sind daher sehr gut, zumal die Wildhüter auf den Fincas bestens Bescheid wissen.
Speziell für Pardelluchse und Zwergtrappen gibt es die außergewöhnliche und einzigartige Gelegenheit, aus bequemen Beobachtungshütten heraus aus nächster Nähe diese faszinierenden Tiere zu beobachten und zu fotografieren. Natürlich kommen auch zahlreiche weitere Tier- und Vogelarten vorbei, es wird nie langweilig mit der Beobachtung!
Es ist nicht nur die ansonsten unerreichbare kurze Distanz sondern auch das ungestörte Verhalten der Tiere, das erst durch einen Hide ermöglicht wird. Denn wir beobachten ja ansonsten meistens Tiere die uns längst entdeckt haben und deren Verhalten dann meist ein Bereitschaftsmodus zur Flucht ist.
Letztlich tragen wir als Besucher aber auch dazu bei, den angestrebten Schutzzweck zu ermöglichen indem wir die bisherigen Einnahmen aus der Jagd teilweise kompensieren.
Die Bewirtschaftung der Fincas ist traditionell und damit sehr naturverträglich, sie berücksichtigt die Anforderungen der hier lebenden Tierwelt. Neben Getreide und Olivenanbau werden Schafe gehalten deren Milch zu einem vorzüglichen und prämierten Käse, dem typischen "Queso Manchego" verarbeitet wird.
Ein beachtlicher Flächenanteil wird überhaupt nicht bewirtschaftet: Wald, mediterranes Buschland, Brachland...
Angemerkt sei auch, dass hier keine Manipulation der Tiere z. B. durch eine Anfütterung erfolgt. Lediglich Wassertränken vor den Hides sind vorhanden. Daher kann es auch keine Beobachtungsgarantie geben - aber durch den 3-tägigen Aufenthalt, mit der Möglichkeit zu je einem Ansitz am Morgen und am Abend (insgesamt also max. 6 Ansitze), ist eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit für besondere Beobachtungen gegeben!
Bei den vielen in den letzten Jahren durchgeführten Terminen konnten bisher alle Teilnehmer den Pardelluchs beobachten - und im April zusätzlich auch die Zwergtrappenbalz!
Die beiden letzten Tage verbringen wir im und um den Nationalpark "Tablas de Daimiel" in der Region La Mancha, einem Feuchtgebiet am Guadianafluss, ca. 170 km südlich von Madrid, eingebettet in Weinbaugebiete und Offenlandschaften.
Hier erwarten wir Vogelarten wie Weißkopf-Ruderente, Schwarzhalstaucher, Mariskensänger, Bart- und Beutelmeisen, Flamingos sowie zahlreiche Limikolen- und Entenarten.
Eine Exkursion führt uns auch zur gewaltigen Burg des Ritterordens von Calatrava. Von hier aus bieten sich herrliche Aussichten, eine vielfältige Flora sowie gute Beobachtungsmöglichkeiten für Trauersteinschmätzer, Blaumerle, Zippammer...
1. Tag:
Individuelle Anreise nach Madrid (zahlreiche Flugverbindungen ab D-CH-A). Treffen am Flughafen und Transfer (ca. 2,5 Stunden) zu unserem Hotel im Süden der Region La Mancha. Begrüßung und gemeinsames Abendessen.
2. - 4. Tag:
Unser Hotelstandort ist ein kleiner Ort südlich der Weinbaumetropole Valdepeñas, wo wir in einem kleinen Hotel wohnen.
Von hier aus fahren wir in nur 15 Minuten zu den beiden Fincas, unserem Beobachtungsgebiet in diesen 3 Tagen.
Ein typischer Tagesablauf wird etwa so aussehen:
- gegen 6 Uhr Frühstück
- gegen 6.45 Uhr (noch ist es dunkel) Abfahrt aus dem Hotel
- Bezug der Beobachtungszelte zur Zwergtrappenbalz
- Beobachtung und Fotografie im Hide für mehrere Stunden
- anschließend Zusammenkommen der Gruppe
- Rückfahrt zum Hotel; Mittagessen, Ruhepause und/oder gemeinsamer Rundgang im weiteren Bereich des Dorfes
- am späteren Nachmittag bis zum Beginn der Dunkelheit Beobachtungen aus den Hides für Pardelluchse
- gemeinsames Abendessen
Der Pardelluchs ist die seltenste und bedrohteste Katzenart der Erde und lebt ausschließlich in einigen Regionen Zentral- und Südspaniens. Vor etwa 20 Jahren gab es nur noch etwas über 100 Tiere, seitdem hat sich der Bestand durch intensive Schutzbemühungen mehr als verzehnfacht. Entscheidend dabei ist die Verbesserung der Kaninchenbestände, der fast ausschließlichen Beutetierart des Pardelluchses. Der Pardelluchs ist deutlich kleiner als der nordische Luchs aber wesentlich kontrastreicher gezeichnet. Auch ist sein Verhalten dem Menschen gegenüber wenig scheu.
Die ehemals in Spanien häufigen Zwergtrappen sind durch die Intensivierung der Landwirtschaft selten geworden. Hier in unserem Gebiet besteht jedoch noch ein guter Brutbestand dieser faszinierenden Vogelart.
Der Monat April ist die Balzzeit der Zwergtrappe. Die Männchen rufen und springen, immer wieder jagen sich die Nachbarn auf und fliegen eine Runde, bevor sie wieder auf ihren Balzplatz zurückkehren. Dies lässt sich hier gut auf den extensiv genutzten Wiesen und Getreidefeldern beobachten.
Hier besteht deshalb auch die Möglichkeit zur Nahbeobachtung aus einem mobilen Tarnzelt heraus. Diese werden in der Nähe des Balzplatzes aufgestellt, die Vögel beunruhigt dies nicht. Bezogen werden diese Hides vor Sonnenaufgang, man verbringt dann einige Stunden im Hide. Auch diese Hides sind relativ bequem, mit 2 Hockern ausgestattet und bieten einmalige Möglichkeiten zur Verhaltensbeobachtung und zur Fotografie.
Auch für die Beobachtung und Fotografie von Greifvögeln (z. B. Spanischer Kaiseradler, Rotmilan, Mäusebussard...) oder Steinkauz und den zahlreichen Singvögeln können die diversen Beobachtungshütten und Tarnzelte genutzt werden. Die Hides sind meist etwas in die Erde eingelassen um einen optimalen Beobachtungswinkel zu erzielen.
Falls sich die Möglichkeit ergibt, können auch Gänse- und Mönchsgeier an einem verendeten Schaf beobachtet werden.
An der Tränke: Stieglitze und Girlitze, Gartenrotschwanz, Steinsperling; Fotos © Roberto Cabo
5. Tag:
Heute verlagern wir unseren Standort etwas nach Norden in das Städtchen Daimiel. Am Nachmittag beobachten wir bereits an einer nahegelegenen, sehr vogelreichen
Lagune wo neben den vielen Brutvögeln auch Durchzügler zu erwarten sind.
6. und 7. Tag:
Wir beobachten sowohl im Nationalpark Tablas de Daimiel als auch an umliegenden Lagunen. Hier kommen in der ansonsten recht trockenen zentralspanischen Landschaft
unterirdische Wasseransammlungen an die Erdoberfläche und bilden ein Geflecht von Seen und Feuchtgebieten.
In den vergangenen Jahren trockneten diese auch öfters aus, da die umgebende Landwirtschaft den Grundwasserspiegel stark
senkte. Mehrere Reiher- und Entenarten (auch Weißkopf-Ruderente), Schwarzhalstaucher, Bart- und Beutelmeisen sowie Limikolen brüten oder rasten hier.
Vorgesehen ist auch der Besuch der riesigen und imposanten Burgruine von Calatrava mit reicher Blumenvegetation und felsbewohnenden Vogelarten (u. a. Steinsperlinge, Zippammer, Trauersteinschmätzer, Blaumerle, Alpenkrähe, Stein- und Schlangenadler...).
8. Tag:
Nach dem Frühstück Rücktransfer zum Flughafen nach Madrid oder wahlweise individuelle Verlängerung Ihres Aufenthaltes in Spanien.
Leistungen:
Termin:
09.04. - 16.04.2026
Sondertermine für geschlossene Gruppen gerne auf Anfrage - auch zu allen anderen Jahreszeiten möglich!
Reisepreis 2026:
p. Pers. im Doppelzimmer 2.690,- EUR
p. Pers. im Einzelzimmer 2.940,- EUR
min. 6 - max. 9 Teilnehmer
02.04. - 09.04.2022 Reisebericht und Vogelartenliste
09.04. - 16.04.2022 Reisebericht und Vogelartenliste